Rotraud A. Perner
20-11-2011
Die altkatholische Kirche Österreichs zur Zeit des Nationalsozialismus
Inhaltsverzeichnis:
- Die Entstehung der altkatholischen Kirche
- Die altkatholische Kirche und die „Los-von-Rom“-Bewegung
- Die Institutionalisierung der altkatholischen Kirche in Österreich
- Die altkatholische Kirche Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg
- Die altkatholische Kirche im Ständestaat
- Die Position der altkatholischen Kirche in der NS-Zeit
- Das Widerstandspotenzial der altkatholischen Kirche in Österreich von der Gründung bis Ende der NS-Zeit
- Verwendete Quellen
- Die Entstehung der altkatholischen Kirche
Im Rahmen des Ersten Vatikanischen Konzils in Rom (1869 – 1870) verkündete Papst Pius XI. am 18. 7. 1870 im Konzilsdekret „Pastor aeternus“ die verpflichtenden Lehraussagen von der päpstlichen Unfehlbarkeit (Unfehlbarkeitsdogma) und der juristischen Vormachtsstellung des Bischofs von Rom (Allprimat). Gegen diese unbiblischen Lehren regte sich Widerstand vieler Katholiken, die diese Lehren als „neu-katholisch“ und sich daher als die „alten Katholiken“ bezeichneten.
Angeführt wurde der akademische Widerstand vom Münchner Kirchengeschichtsprofessor Dr. Johann Joseph Ignaz v. Döllinger (1799 – 1890), was ihm den Verlust seiner kirchlichen Befugnisse sowie den formellen Kirchenausschluss einbrachte.
1871 erfolgte der Beschluss des 1. Alt-Katholikenkongress in München, eigene Gemeinden zu gründen und eine selbständige Seelsorge auszubauen, was in Deutschland und der Schweiz schnell vor sich ging, in Österreich jedoch trotz der einseitigen Auflösung des Konkordats von 1855 durch Kaiser Franz Joseph I. nach dem Konzil und dem verstärkten Auftreten liberaler Kräfte noch etliche Zeit dauerte.
1877 erlangten die Altkatholiken als eigene „Religionsgesellschaft“ staatliche Anerkennung, allerdings unter Verzicht auf Kirchengebäude und Pfründen; auch die staatlich zugesicherte Donation erhielten sie niemals.
- Die altkatholische Kirche und die „Los-von-Rom“-Bewegung
Ab 1882 erfolgten zahlreiche Beitritte in Folge der „Los von Rom“-Bewegung, welche von Protesten aus dem deutschnationalen studentischen Milieu gegen die Sprachenverordnung, die Tschechisch in den Rang einer Amtssprache erhob, und die als slawenfreundlich wie auch rückständig geltende Katholische Kirche gespeist wurde (Schweighofer in Leeb u. a.: 191).
Verstärkt wurde diese Bewegung durch den deutschnationalen, aber auch antisemitischen Waldviertler Abgeordneten Georg Ritter von Schönerer (1842 – 1921, der später auch eines der Vorbilder Adolf Hitlers war; auf ihn wird die Aussetzung des Schulunterrichts zwecks Hilfe in der Landwirtschaft in den Sommermonaten wie auch die Kornblume als Parteisymbol – heute noch in Aktion bei der Angelobung von FPÖ- Mandataren – zurückgeführt ), für den religiöse Motive keine Rolle spielten, sondern der aus völkischen Gründen den Anschluss an das Deutsche Reich erleichtern wollte.
Wer nicht, wie es die romfeindliche Studentenschaft propagierte, der als „deutsch“ begriffenen Evangelischen Kirche beitreten wollte, wechselte zu den Altkatholiken, die von 6.134 Mitgliedern 1880 und 8.244 Mitgliedern 1890 auf das Dreifache, nämlich 24.190 Mitgliedern anno 1910, anwuchsen (Halama: 848).
- Die Institutionalisierung der Altkatholischen Kirche in Österreich
1887 wurde der Verein der Altkatholiken Österreichs zur ideologischen Werbung und Unterstützung der karitativen Arbeit gegründet.
Das geistliche Oberhaupt war zunächst ein Bistumsverweser, da eine Bischofswahl lange Zeit vom Staat untersagt wurde „weil die finanziellen Mittel für einen standesgemäßen Aufwand des Bischofs nicht vorhanden gewesen seien“. Da der Staat sowohl die Ausbreitung der Kirche behinderte als auch die Zahlung von Kongrua als Entschädigung für die Matrikenführung durch altkatholische Geistliche verweigerte, erhielt sich die altkatholische Kirche weitgehend selbst und steckte folglich in chronischen Finanzschwierigkeiten (Steger: 171). Erst ab 1917 wurden vom Staat geringfügige Zuschüsse zum Gehalt der Geistlichen gewährt.
1888 erlangte Amandus Czech als Bistumsverweser erstmals staatliche Anerkennung.
1890 traten Österreichs Altkatholiken der Utrechter Union bei; dieser Zusammenschluss der altkatholischen Kirchen auf Weltebene wurde 1889 von den Bischöfen der Niederlande, Deutschlands und der Schweiz gegründet.
1924 kam es zur ersten Bischofsbestellung:
1925 – 1926 Adalbert Schindelar, seine Nachfolger waren
1927 – 1942 nach Schindelars Tod Robert Georg Heinrich Tüchler (1874 – 19 52),
1948 – 1972 Dr. Stefan Hugo Karl (v.) Török (1903 -1972),
1974 – 1994 Nikolaus Hummel,
1995 – 2007 Bernhard Heitz,
seit 2008 Dr. John Okoro
- Die altkath.Kirche Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg
Nach der Gründung der Ersten Republik schien sich die Lage der altkatholischen Kirche vor allem durch die Bemühungen des altkatholischen Reichratsabgeordneten und ehemaligen Generals Vinzenz Malik (1854 – 1924) zu bessern. Allerdings gab es Gerüchte um Missstände, die die Wahl des ersten Bischofs, Adalbert Schindelar, verzögerten. Als der Schwerkranke auch bald danach verstarb, kam es infolge des immer stärker werdenden Einfluss seines Schwiegersohns, des beliebten Wiener Geistlichen Gustav Nohel – vor allem auch wegen dessen politischer Einstellung, war er doch Sozialdemokrat und vor seiner Tätigkeit als altkatholischer Priester Parteisekretär in Freiwaldau (Steger: 174) – zu vermehrten Gruppenbildungen sowie zur Gründung des Altkatholischen Treubunds 1925, durch den die altkatholische Kirche frei von persönlichen, politischen und klerikalen Bestrebungen gehalten werden sollte.
Am 12. 2. 1928 wurde Gustav Nohel als Pfarrer in St. Salvator installiert; ihm zur Seite standen Dr. Josef Werner, Heinrich Bernauer, Heinrich Brandl, Alexander Diemand, Stefan Török und Longin Focke. 1929 wurde das Bischöfliche Seminar neu besetzt und eine Pfarrprüfung vorgeschrieben. Die zunehmende offizielle Betonung der Politikenthaltung kann daher auch als Reaktion auf Nohels wachsende Beliebtheit und Einflussmacht im Gegensatz zu der national eingestellten Mitgliederschaft interpretiert werden.
So betonte Bischof Schindelar bereits in seinem Hirtenbrief 1924, dass Politik und Religion zwei ganz verschiedene Dinge sind und miteinander absolut nichts zu tun haben: „Wo aber die Religion als Mittel zu politischen Zwecken missbraucht wird, dort wird sie ihrer erhabenen Mission entkleidet. Darum ist es auch unseren Geistlichen nicht gestatte, in die Politik einzutreten; wenn ein Geistlicher in die politische Arena herabsteigt, beschmutzt er im Kampf der politischen Leidenschaften sein Priesterkleid, das ihn als einen Friedensboten zeigen soll. Unseren Glaubensgenossen aber kann nicht zugemutet werden, dass sie keinerlei politischer Überzeugung sind, und darum, weil sie das nicht sein können, dürfen sie in ihrem politischen Empfinden durch eine gegenteilige politische Betätigung eines oder mehrerer Geistlichen nicht verletzt und schwer gekränkt werden. Politik trennt, Religion soll einen.“ (Halama: 516).
Dennoch musste die altkatholische Kirche zu Tagesfragen Stellung nehmen wie zur Dispensehe (Halama: 520), zur Feuerbestattung (für die kein Verbot in der Bibel zu finden ist und die als letzter Liebesdienst aus Respekt vor dem Willen des Toten bzw. der Angehörigen respektiert werden sollte; Halama: 516) oder zu Schulfragen (wobei die altkatholische Kirche für eine Trennung von Schule und Kirche, daher gegen konfessionelle Schulen, eintrat; Halama: 517).
Auch wenn immer wieder Politikabstinenz betont wurde, fanden sich unter den altkatholischen Laienfunktionären deutsch-nationale Gesinnungsfreunde wie der Obmann des von ihm ins Leben gerufenen Vereins der Altkatholiken Österreichs und Reichstagsabgeordnete Josef Bendel, der Obmann des Vereins deutscher Altkatholiken, Ignaz Kutschera, der Architekt Gerhard Benesch und der Warnsdorfer Pfarrer Anton Nittel oder auch der Abgeordnete der deutschen Volkspartei Vinzenz Malik.
Der spätere Bischof Stefan Török, 1926 junger Geistlicher, berief sich hingegen in einem seiner Kirchenzeitungsartikel (Der Alt-Katholik, 15. Mai 1926, S. 78) auf den Apostel Paulus im Einsatz für eine völlig unpolitische Volkskirche (Halama: 527). Um das kirchliche Zusammenleben der Alt-Katholiken zu regeln, wurden sogar „10 Gebote für jeden Altkatholiken“ veröffentlicht. Das 7. Gebot lautete dabei: „Auf kirchlichem Boden fühle Dich als Bruder und meide daselbst jegliche Art politischer Betätigung.“ (Halama: 527, Steger: 173)
In den „Nachklängen zur Festsynode“ 1927 nimmt R. G. H. Tüchler im „Alt-Katholik“ in sechs dezidierten Forderungen der Altkatholiken Stellung:
- Forderung nach Trennung von Kirche und Staat
- Forderung nach Trennung der staatlichen Unterrichtsüberwachung vom kirchlichen Unterricht
- Absage an die Einmischung der Kirche in die Politik
- Positive Stellungnahme zur Feuerbestattung
- Absage an die Einmischung in die politische Gesinnung ihrer Glaubensangehörigen
- Forderung nach politischer Enthaltsamkeit altkatholischer Geistlicher: „Ihren Geistlichen ist jede öffentliche politische Betätigung und das Betreiben der Politik von der Kanzel aus streng untersagt.“ (Halama: 530 f).
Die Parallele zu den Forderungen der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei sind auffallend (Halama: 531, Steger: 174 f.).
Bischof Schindelar war SDAP Mitglied, ebenso sein Koadjutor Wilhelm Hossner oder der Kärntner Hubert Löw; und auch der Nachfolger Schindelars, Robert Tüchler. Gustav Nohel war wie erwähnt vormals in Schlesien Parteisekretär. Auch die Brüder Afritsch waren Altkatholiken.
Die Freidenkerbewegung, die sich kaum mit der evang. Kirche beschäftigte, reagierte aber heftig, als die altkatholische Kirche die Romgegnerschaft für eigene Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen versuchte (Steger: 233).
In ihrem Bemühen, ein gutes Einvernehmen mit der öffentlichen Verwaltung zu finden, forderten die Altkatholiken, die Trennung von Kirche und Staat müsse für alle Kirchen oder dürfe für keine Geltung besitzen (Steger: 174) – auch was finanzielle Förderung beträfe.
1921 wurde der römisch-katholische Prälat und Habsburgerfreund Dr. Ignaz Seipel (1876 – 1932) Obmann der Christlich-sozialen Partei, von 1922 – 1924 und 1926 – 1929 Bundeskanzler; als Vorläufer des nachfolgenden Ständestaates war mit seiner Politisierung des römisch-katholische Klerus (z. B. durch Bedrängung und Bedrohung von Sozialdemokraten am Arbeitsplatz wie rund um das Sterben, Steger: 102) wesentlicher Auslöser antiklerikaler Proteste. Auch begann er intensive Kontakte zum faschistischen Italien zu knüpfen (Steger: 82).
Rund um den so genannten Schattendorfer Prozess 1927, in dem die Täter, die bei einem Zusammenstoß von Mitgliedern der national ausgerichteten Frontkämpfervereinigung mit sozialdemokratischen Schutzbundangehörigen im burgenländischen Schattendorf aus dem Hinterhalt auf das Feuer eröffnet und einen Kriegsinvaliden und ein Kind getötet hatten, freigesprochen worden waren, kam es einerseits zu einer Austrittswelle aus der römisch-katholischen Kirche, andererseits aber auch zu einer fortlaufenden strategischen Stärkung römisch-katholischer. Kreise durch den Staat, die 1932 mit der Kanzlerschaft von Engelbert Dollfuss zur offiziell staatsbestimmenden Kraft wurden..
- Die Altkatholische Kirche im Ständestaat
Als Engelbert Dollfuss 1933 autoritär zu regieren begann, wurde die Vorzensur für Zeitungen wieder eingeführt; dies traf vor allem Publikationen, denen Verletzung des religiösen Empfindens vorgeworfen werden konnte (Steger: 140 f.). Dazu zählten alle kritischen oder ablehnende Positionen oder Verhaltensweisen gegenüber der römisch-katholischen, nunmehr quasi zur Staatsreligion privilegierten, Kirche.
Im radikal römisch-katholisch ausgerichteten Ständestaat 1934 erfuhren die anderen christlichen Kirchen, daher auch die Altkatholische Kirche, vielfache Benachteiligungen; nach der staatlichen Verfügung, dass Beamte einem Religionsbekenntnis – erwartet wurde das römisch-katholische – angehören müssten, kam es allerdings zu einer Beitrittswelle zu den anderen christlichen Glaubensgemeinschaften; vor allem war dies bei vielen Sozialdemokraten aber auch bei Sympathisanten des Nationalsozialismus der Fall.
Durch das 1934 abgeschlossene Konkordat wurde die römisch-katholische Kirche quasi zur Staatskirche. Die Situation der Minderheitenkirchen verschärft sich dadurch – gleichzeitig kam es aber bei vielen auf Grund der Angst, bei Konfessionslosigkeit ihre Anstellungen zu verlieren, wieder vermehrt zu Eintritten von Beamten, allerdings besonders von illegalen Nationalsozialisten (Halama: 603) zur evangelischen und altkatholischen Kirche. Aber auch die Härte der kanonischen eherechtlichen Bestimmungen (im Gegensatz zu der lutherischen Position, wonach Ehe „ein weltlich Ding“ sei) und das gestiegene Selbstbewusstsein (in Besinnung auf das Evangelium), Volkskirche zu sein, lenkte das Augenmerk auf einen „deutschen Glauben“, der von „deutscher Freiheit“ durchweht wäre.
Konflikte mit der quasi Staatskirche und ihren Verteidigern wie z. B. der so genannte Amtssiegelstreit (als der Oberste Gerichtshof 1929 Bischof Tüchler verbot, in seinem Amtssiegel den Titel Bischof zu führen), oder wegen der Vornahme kirchliche Funktionen an Andersgläubigen (Begräbnisdienst oder Feuerbestattungen), nahmen zu wie auch dagegen gerichtete Beschwerden, was als Hinweis auf das erstarkte Selbstbewusstsein der Altkatholiken interpretiert werden kann. In dieser Zeit nahmen aber auch die Schikanen gegen die altkatholische Kirche erneut zu: ihre Veranstaltungen wurden überwacht, Neuübernahme von Altkatholiken in Beamten- oder Schuldienst fanden nicht mehr statt, die Post verweigerte die Versendung von altkatholischen Zeitschriften, sogar Sterbefälle wurden „verrömert“. (Halama: 614 ff)
Dem zum Trotz hielt die altkatholische Kirche an ihrem Grundsatz politischer Neutralität nach außen fest; der Synodalrat verbot Geistlichen und Religionslehrern in einem Rundschreiben 1932 jegliche öffentliche parteipolitische Betätigung bei andernfalls Suspendierung. Pfarrer Dr. Josef Werner beispielsweise entschied sich daraufhin für sein Bezirksratsmandat. Andere Geistliche wie Vikar Heinrich Brandl demonstrieren hingegen ungeniert ihre Sympathie für die Nationalsozialisten.
- Die Position der Altkatholische Kirche in der NS-Zeit
Der Anschluss Österreichs an Deutschland 1938 fand bei den meisten Altkatholiken freudige Begrüßung, da sie sich der – wie sich herausstellen sollte: irrigen – Hoffnung auf Verbesserung ihrer gegenüber der römisch-katholischen Kirche benachteiligten Lage hingaben.
Als ab 1933 die politische Veränderung in Deutschland auch auf Österreich einwirkte, ließen sich viele Juden auch altkatholisch taufen, da sie hofften, dadurch der Verfolgung entgehen zu können. Vor allem Gustav Nohel war hier sehr aktiv unterstützend, dies vor allem auch in Folge dessen, dass Bischof Tüchler ab 1. Jänner 1938 Übertrittswerbern einen dreimonatigen Einführungsunterricht samt Prüfung vorschrieb, mit 15. März 1938 (!) zusätzlich dazu eine dreimonatige Aufnahmesperre.
Die 7. Synode 1934 verbot wiederum jegliche politische Betätigung (Halama: 639); gemeint war damit aber offenbar nur die nach außen bewusst präsentierte. Nichts desto trotz demonstrierten illegale nationalsozialistisch Geistliche ihre Gesinnung.
Die tatsächliche Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland und deren Förderung der dortigen altkatholischen Kirche, die Vereidigung ihres altkatholischen Bischofs Erwin Kreuzer und die neu ins Leben gerufene Katholisch-Nationalkirchliche Bewegung werden im „Alt-Katholiken“ wohlwollend berichtet – nicht hingegen das Berchtesgadener Abkommen oder die Ereignisse rund um die Volksabstimmung der Regierung für Österreich im Februar 1938 (Halama: 646 f.). Trotz Aufforderung entschloss sich Bischof Tüchler aber, keinen Wahlaufruf zu veröffentlichen – was als eindeutige Position der Führung der österreichischen Altkatholiken gewertet werden könnte (Halama: 647).
Nach der berühmten Radioansprache von Kanzler Kurt Schuschnigg, in der er formulierte, man werde der Gewalt weichen, und der Volksbefragung im März 1938 glaubte man in der altkatholischen Kirche, dass sich nun sowohl Wertschätzung, Beitritte und Finanzlage (und damit auch endlich der längst zugesagte Erhalt staatlicher Donationen) nach der Befreiung vom römisch-katholischen Ständestaat nur verbessern könnten. So auch die Aufzeichnungen Bischof Tüchlers. (Halama: 649 f.)
Aber auch weil sich die altkatholischen Kirchen als Nationalkirchen verstanden, sahen sie in der Nation-Betonung die „deutsche“ (im Gegensatz zur „römischen“) Religion mitinbegriffen und erhofften sich kirchliche Zusammenarbeit, verstärkte Beitritte und aufblühende Finanzlage. Im Bekenntnis zum „positiven Christentum“ in § 24 des Programms der NSDAP erkannten sie keineswegs eine Phrase, sondern vertrauten den freundlichen Gesten von Suppenküchen für Arme, Beendigung der Zwangsversteigerung verschuldeter Bauernhöfe oder Abschaffung der Fahrradsteuer (Halama: 651).
1938 wurde Stefan Török von Bischof Tüchler zum Generalvikar bestellt; er war vorerst national eingestellt, erkannte aber bald, dass sich die Lage der altkatholischen Kirche nicht bessern würde, sondern im Gegenteil ihre Existenz bedroht wäre.
Bereits am 14. März erklärte der „Illegale“ Altkatholik Dr. Medard Ertl vor Bischof Tüchler und Stefan Török, es müsse unbedingt eine positive Kundgebung der Altkatholiken anlässlich des Anschluss geben, da eine solche bereits erwartet würde. Am 15. März 1938 verabschiedeten Bischof Tüchler und Hans Mischka als Vorsitzender des Synodalrats ein offizielles „freudiges Begrüßungsschreiben“ nach dem Entwurf von Ertl, wobei Török Einspruch erhob gegen den Passus „im gleichen Geiste bejaht sie (= die altkatholische Kirche) das nationalsozialistische Kulturprogramm und alle seine Forderungen“, weil er solche Pauschalformulierungen vermeiden wollte. Als ihn Ertl daraufhin vor allfälligen Folgen für die Kirche warnte, wurde der Text abgesegnet (Halama: 654)
In weiterer Folge übte Pfarrer Hüttwohl als „Reichsleiter“ des von ihm 1932 gegründeten K.N.V. (= Katholisch-Nationalkirchlicher Verein) Druck zwecks Eingliederung in die deutsche Kirche aus. Der Hessische Vereinssekretär Prof. Carl Drös kam nach Wien um zu verstärken und vor einem eigenmächtigen österreichischen Weg zu warnen, forderte auch unverblümt einen Parteigenossen als Leiter des K.N.V. Daraufhin suchte Török im Juni 1938 um Aufnahme in die Partei an, was ihm im September 1939 bestätigt wurde, zog den Antrag allerdings im Jänner 1943 wieder zurück und wurde daraufhin abgelehnt.
Bischof Tüchler ordnete für Sonntag, 20. März, einen Dankgottesdienste mit Dank an den Führer und integriertem Deutschlandlied an, auch seien die Kirchen mit Hakenkreuzfahnen zu beflaggen. Auch in der Geistlichenkonferenz am 28. März kam es zu Beifallsäußerungen wie der Anerkennung der „urgewaltigen Volkskräfte“, die zur Vollendung des „deutsch erlebten Christentum“ führen sollen (Halama: 659). Dem entsprachen subtiler „Säuberungsversuche“. So legte Baumeister Hans Mischka seine Funktionen (Vorsitz des Synodalrats, Herausgabe „Der Altkatholik“) zurück, als bekannt wurde, dass er einst Freimaurer war (Halama: 661).
Auch Syndikus Dr. Erwin Lustig musste als Jude sein Amt aufgeben (und trat aus), ihm folgte Dr. Medardus Ertl. Török versuchte ihm wie auch anderen zu helfen und wollte dafür eine entsprechende Plattform ins Leben rufen, scheitert aber am Widerstand der national eingestellten Kirchenmitglieder. Judentaufen oder Rückkehrbeitritte von Juden wurden abgelehnt. Einzig Gustav Nohel widersetzte sich diesen Aufforderungen zur Unmenschlichkeit.
In der Synodalsitzung am 13. April wurde beschlossen, an alle Geistlichen und Funktionäre einen Fragebogen auszusenden, in den die arische Abstammung und politische Einstellung (ob man bereits illegal gewesen oder Parteimitglied sei) einzutragen seien; nur ein kleiner Teil der Betroffenen wehrte sich dagegen! (Halama: 665)
1939 kündigt der Magistrat der Stadt Wien die Büroräume im Alten Rathaus wegen angeblichen Eigenbedarfs, ebenso die Wohnung von Pfarrer Nohel. Ersatz, auch für die Pfarrkanzlei, wurde im Haus Schottenring 17 gefunden (Halama: 675 f.).
1941 wurde im Gefolge der 13. und 14. Synode ein neuerlicher Versuch unternommen, jüdische Elemente aus der Liturgie auszuscheiden. Dieses Vorhaben wurde aber, vermutlich durch Einwirkung von Török, verschleppt. Ebenso wurde versucht, Gustav Nohel, der schon bisher dort tätig war, als Pfarrer in St. Salvator zu verhindern, als er sich gemeinsam mit Bistumsverweser Tüchler um die Stelle bewarb. Er wurde trotz dieser Bemühungen gewählt. 1940 wurde er von der Gestapo einvernommen und danach laufend überwacht. Seine Konflikte mit Tüchler gingen aber weiter, doch trat dieser im Mai 1942 in den dauernden Ruhestand. Aber auch Nohel fühlt sich attackiert und erklärt den Rücktritt. Die konfliktträchtige Lage beruhigt sich darauf – scheinbar.
1942 kam es in der Hauptsynode am 29. November mit Antrag 5 zur Androhung der fristlosen Entlassung für jeden, der Amtshandlungen an Judenchristen vornimmt, worauf Nohel auch die Funktion in der Hauptsynode zurücklegte und mit 1. Oktober 1943 in Ruhestand ging. (Halama: 695)
1944 beantragte Nohel im März seine Reaktivierung und Wiedereinsetzung als Pfarrverweser, dies wurde aber abgelehnt. Er wurde jedoch nach der Wiederaufnahme der Tätigkeit des Synodalrats am 24. Mai 1945 von diesem doch reaktiviert und übernahm wieder die Seelsorge von Wien – Innen.
- Das Widerstandspotenzial der Altkatholischen Kirche in Österreich von der Gründung bis Ende der NS-Zeit
Betrachtet man das Verhalten der ersten Altkatholiken, so könnte man erwarten, dass sich in dieser Glaubensgemeinschaft das kritische Denken gegen Dogmatismus, Vereinnahmung und Missbrauch von Autorität als Gründungskompetenz verwurzelt hätte:
Die gegen die päpstlichen „neuen“ Dogmen von 1871 protestierenden Gläubigen verstanden sich weiterhin als Katholiken – eben als „alte“ Katholiken; die gegen sie verhängten Disziplinarmassnahmen erkannten sie nicht an oder betrachteten sie als unrechtmäßig erfolgt.
In Wien erfolgte die Sammlung der Konzilsgegner durch den ehemaligen Weltpriester und nachmaligen Schriftsteller und Zeitungsredakteur Alois Anton (1822 – 1878), der vor allem durch seine Zeitungsartikel das Papsttum regelmäßig kritisierte („Das 6. Ökumenische Konzil von Konstanz sei das letzte freie Konzil gewesen“, Halama 100) und wiederholt zum Protest gegen die Bischöfe aufrief. Dabei glorifizierte Anton den „germanischen Geist“ und den „deutschen Mut“ – ein Aspekt, der von vielen Altkatholiken auch im Volkskirchentum des deutschen Protestantismus wahrgenommen wurde.
Alois Anton wagte entgegen dem Gesetz eine eigene Matrikenführung; er orientierte sich dabei an der Kirchenverfassung der Evangelischen Kirchen AB und HB zum Aufbau einer romfreien Kultusgemeinde in Wien. (Halama: 193). Auf Grund seiner kritischen Aussagen wurde ihm 1872 vorgeworfen, die Lehren, Gebräuche und Einrichtungen der katholischen Kirche herabgewürdigt und verspottet zu haben, sodass er deshalb zu 14 Tagen Arrest verurteilt wurde. Andererseits gewann er den Ehrenbeleidigungsprozess gegen Pfarrer Anton Scherner, der in einer Broschüre Alois Anton und den Altkatholizismus verspottet hatte. Im Gegensatz zu Anton musste der römisch-katholische Geistliche Scherner seine Haftstrafe jedoch nicht antreten, da er vom Kaiser begnadigt wurde.
Weitere bemerkenswerte Priester im Gefolge der „alten“ Katholiken waren Julius Pederzani (1836 – 1921) in Kärnten, Josef Reichel, Dr. Vinzenz Knauer OSB (geb. 1828), Johannes E. Veith (geb. 1787), Franz Leitgeb (geb. 1816), Georg Prutek (geb. 1807), Adam Josef Steinwachs (geb. 1833), Dr. Joseph August Ginzel (geb. 1804), Dr. Josef Brader (geb. 1853).
Infolge ihrer Protesthaltung gegen die römisch-katholische Kirche und die Ultramontanisten wirkte der Aufruf Schönerers zu einer deutschen Religion auch auf Altkatholiken attraktiv. Auf Grund ihrer Rom-Distanz und der Berufung auf die Alte Kirche des 1. Jahrtausends sprach sich die altkatholische Bewegung grundsätzlich für ein nationales Landeskirchentum aus. So kam es nach dem 1897 in Wien tagenden Internationalen Kongress der Altkatholiken unter der Führung des ehemaligen römischen Geistlichen Dr. Frantisek Jiska zum Aufbau einer tschechischen altkatholische Gemeinde, worauf deutschnationale Kreise eine panslawistischen Unterwanderung befürchten. (Halama: 278)
Verstärkte Bemühungen des in Nordböhmen wirkenden altkatholischen Pfarrers Anton Nittel zur Stärkung der deutschsprachigen Bevölkerung (Broschüre „Los von Prag und Rom“) ließ die Behörden Reibereien zwischen Deutsch- und Tschechischsprachigen erwarten, weswegen er auch nicht als Bistumsverweser anerkannt wurde.
Nittel, der bereits vor Schönerer den Ruf „Heil Alldeutschland“ propagiert hatte, schien mit Schönerer eines Sinnes, allerdings ohne dessen Antisemitismus (Halama: 285). Den findet man jedoch beim Obmann des Vereins Deutscher Altkatholiken, Ignaz Kutschera, der die Bildung einer deutschen Nationalkirche durch Vereinigung romfreier Bekenntnisse und „Ausmerzung der biblisch-semitischen Schöpfungstheorie aus Kirche und Schule“ und Ersatz durch germanische Weltanschauung (Halama: 291) befürwortete. Weitere deutschnationale Altkatholiken waren der Rektor der TU, Ludwig v. Tetmayer oder Dr. Gustav Mikusch.
Aus diesen offenen oder subversiven Gegenverhaltensweisen kann geschlossen werden, dass die führenden Männer der Altkatholiken keine Scheu kannten, sich gegen Mehrheitsströmungen oppositionell zu positionieren.
Allerdings wurde aber auch gleichzeitig mit verstärkter altkatholischer Agitation in Unterstützung der Los-von-Rom-Bewegung immer wieder postuliert bzw. versichert, sich nicht in die Politik mengen zu wollen (Halama: 276).
Dies könnte auch damit zusammen hängen, dass das Eintrittspotenzial zur altkatholischen Kirche bei Sozialdemokraten – nämlich überwiegend aus der Arbeiterschaft und dem kleinen Handwerk, während „die Intelligenz“ zur evangelischen Kirche tendierte (Halama: 288) – wie auch illegalen Nationalsozialisten lag. Das Verhältnis zwischen evangelischer. und altkatholischer Kirche war durch Unterstützungsleistungen der evangelischen Kirche geprägt: so wurden Kirchen für den Gottesdienst überlassen, es gab sogar Taufvertretungen; Rivalitäten sollten – so auch nach einem Appell des Schriftstellers und Synodalrats Franz Machs – tunlichst vermieden werden (Halama: 314).
Römischerseits wurde aber nicht nur Gegenstimmung gemacht, sondern es wurden Schikanen erfunden und ausgebaut; sogar Papst Pius X. ermahnte die österreichischen Bischöfe, alles zu unternehmen um den Väterglauben zu erhalten (Halama: 353 ff).
Umso verwunderlicher scheint das vehemente Festhalten am Postulat der Politikenthaltsamkeit in der Zwischenkriegszeit, insbesondere im Ständestaat, als die Altkatholiken in ihrer kirchlichen Tätigkeit massiv behindert und sogar schikaniert wurden. Dies lässt sich allein mit Hoffnung auf Verbesserung der Lage durch Wohlverhalten nicht erklären – vor allem auch wenn man die hohe Anzahl sozialdemokratisch gesinnter Mitglieder aber auch von populären mutigen Geistlichen wie Gustav Nohel berücksichtigt.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass entweder „diplomatisch“ handeln wollende Führungskräfte die Couragierteren in Sorge vor massiver weiterer Lageverschlechterung einbremsen wollten – oder die national gesinnte Mitgliederschaft stärker Richtung weisend war.
Letztere Sichtweise wird durch das Verhalten der altkatholischen Führung in der NS- Zeit verstärkt. So zeigte sich Bistumsverweser Török erst dann deklariert über die Kirchenpolitik des Dritten Reichs enttäuscht, als Seelsorge, ja sogar harmlose Rundbriefe an Kinder verboten werden (Halama: 727). Auch fällt auf, dass nur der Linzer Geistliche Ludwig Paulitschke nach seinem Wechsel in Dienste des deutschen Bistums nach Kritik am Staat nach dem Heimtückegesetz 1934 verurteilt und aus dem geistlichen Stand entlassen wurde – was aber möglicherweise seine Ursache darin findet, dass andere kritische Äußerungen nicht zur Denunziation führten..
Dem gegenüber muss festgehalten werden, dass die Führung der Altkatholiken keine Bedenken aufwies, sich den Anforderungen des NS-Regimes anzuschließen. Dies zeigt sich vor allem in folgenden Verhaltensweisen:
- Sperre hinsichtlich der Aufnahme von Juden (in der Synodalsitzung vom 15. März 1938). Seinen ursprünglichen Gedanken einer seelsorgerliche Plattform sowie Hilfsaktion und Hilfskasse zur Unterstützung der Auswanderung für jüdische Altkatholiken ließ Generalvikar Stefan Török gegen mehrheitlichen Widerstand fallen. Auch widersetzte er sich der Rückkehr ausgetretener jüdischer Altkatholiken in die Glaubensgemeinschaft. Einzig Pfarrer Gustav Nohel erteilte weiterhin Taufunterricht, was seine Position gegenüber dem Bischof wie der Gemeinde weiter verschlechterte (Halama: 663).
- Ausschluss von Judenchristen als Feinden des Reichs von jeder Form gottesdienstlicher Gemeinschaft; von Judenchristen durften keine Kirchenbeiträge erhoben werden; kein altkatholischer Amsträger durfte an Judenchristen Amtshandlungen vollziehen. Wer dies dennoch tat, wurde fristlos entlassen; gegen diese Beschlüsse stand keine Berufung zu. (Halama: 695)
- Ausmerzung so genannter Hebräismen in der Liturgie (Ausdrücke wie Tempel, Zion, Sebaoth etc.) und Veränderungen der Christusgestalt (z. B. Ersetzung des Ausdrucks Lamm Gottes durch Held Gottes). So formulierte der altkatholische Propagandist des Nationalsozialismus, Pfarrer Heinrich Brandl, geb. 1897 in Waidhofen / Ybbs: „Wie arisch tritt uns die Lichtfigur des Meisters, befreit von allem christlichen Rankwerk, entgegen! Diesen artverwandten Christus gilt es, dem deutschen Volk nahezubringen … Dieses lehnt einen sentimentalen, nur duldenden Christus ab, aber in gleicher Weise die Kirchen, Priester und liturgischen Formen, die ihm ein solches artfremdes, blutleeres Jammerbild vermitteln.“ (Halama: 715).
Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass das ursprünglich gegen Rom gerichtete Widerstandspotenzial komplementär durch ein nationalistisch begründetes germanisches Einheitsbedürfnis gelöscht wurde. „Ausgehend von dem Gedanken, dass die Nationalität etwas von Gott gewolltes ist, nämlich ein Stück der Ökonomie göttlicher Vorsehung, und im Bewusstsein, dass die deutsche Nation zu den ganz besonderen Werkzeugen in den Händen der göttlichen Vorsehung gehöre“, regte schon Ignaz Döllinger die Einberufung einer Nationalsynode mit dem Ziel an, eine deutsche Nationalkirche zu gründen (Halama: 577). Dieses Selbstverständnis korreliert mit der nationalsozialistischen Idee vom germanischen Herrenmenschentum und steht damit in krassem Widerspruch zu christlichen Glaubensformen.
7. Verwendete Quellen
Baumgärtel Friedrich, Wider die Kirchenkampflegenden. Freimund – Verlag, Neuendettelsau 1958
Blankenstein Christian, Christsein – aber wo? Verlag Traugott Bautz, Nordhausen 2008
Blankenstein Christian, Die altkatholische Kirche Österreichs im Dritten Reich, Skriptum 2011.
Halama Christian, Altkatholiken in Österreich. Geschichte und Bestandsaufnahme. Böhlau, Wien 2004
Kübel Johannes, Die Bekennende Kirche im Selbstgericht. Leopold Klotz Verlag, Gotha 1937
Leeb Rudolf / Schweighofer Astrid / Weikl Dietmar (Hg.), Das Buch zum Weg. Kirchen-, Kunst- und Kulturgeschichte am „Weg des Buches“. Edition Tandem, Salzburg 2009
Neuhäusler Johann, Saat des Bösen. Kirchenkampf im Dritten Reich. Manz Verlag, München 1964
Steger Gerhard, Rote Fahne – schwarzes Kreuz. Die Haltung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs zu Religion, Christentum und Kirchen. Von Hainfeld bis 1934. Böhlau Wien 1987
Strohm Christoph, Die Kirchen im Dritten Reich. C. H. Beck, München 2011,
Korrespondenz mit Dr. Christian Blankenstein 8. 6. 2011
Interview mit Dr. Christian Blankenstein 19. 6. 2011
www.karin-e-leiter.net/altkath/zeitgesch.html, abgerufen am 19. 6. 2011
www.altkatholikena./geschichte1k.htm, abgerufen am 19. 6. 2011
www.altkatholiken.net/historie.php, abgerufen am 19. 6. 2011