Ein alternativer Jahresrückblick

In den Medien häufen sich wie jedes Jahr dir Rückblicke auf Polit-, Kultur- und Sportereignisse sowie die Erinnerungen an die, die dieses Jahr von uns gegangen sind. Das Video der Schande (Ibiza-Peinlichkeit) fehlt da kaum irgendwo – aber gottlob hat Bundespräsident Van der Bellen gleich der zwölften Fee im Märchen vom Dornröschen (Originaltitel bei Charles Perrault: „La Belle aux bois dormant“ – zu Deutsch: „Die im Wald schlafende Schöne“ – der Titel könnte oft auch auf Österreich passen!) den Fluch der uneingeladenen dreizehnten mit dem Segensspruch „So sind wir nicht!“ abgewendet.

Solch ein Segensspruch fehlt bei dem unsagbar peinlichen Eiertanz rund um das Bemühen einer muslimischen Familie, sich in Weikendorf im östlichsten Niederösterreich anzusiedeln. Übrig bleibt nämlich „So sind wir doch!“ – nämlich fremdenfeindlich und stur (positiv formuliert „Prinzipientreu“), weil nicht bereit, Vorurteile zu überprüfen und die vermutlich dahinter liegenden Befürchtungen im „Dialog“ (damit beziehe ich mich auf die Methode nach David Bohm, nachzulesen bei dem im Waldviertel ansässigen Arbeitspsychologen Michael Benesch, „Psychologie des Dialogs“, facultas/ Wiener Universitätsverlag ) oder auch mediatorisch zu bearbeiten. Dabei hätte man nur 9 km zu mir – ausbildungsberechtigte (!) Ur-Mediatorin als sowohl Juristin wie auch Gesundheitspsychologin / Psychotherapeutin – fahren müssen, um die verschiedenen alternativen Problemlösungen zu durchdenken und friedfertig auszuhandeln […]

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Frauenbashing

Als ich im Sommer 2017 (mein „Brief gegen Gewalt“ Nr. 130 vom 18. 8.) die „Frauenverachtung“ des damaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführers kritisierte, weil er bei zwei Nationalratskandidatinnen nur wahrnehmen wollte, dass sie einmal zu Schönheitsköniginnen gekrönt worden waren (was ja vor allem eine Werbefunktion für bestimmte Produkte oder Regionen bedeutet) und ihre beruflichen und standespolitischen Kompetenzen schlicht unter den Tisch fallen ließ, erntete ich gelegentlich Kritik von Frauen (!), ich würde „für“ eine bestimmte Partei und gegen eine andere (meine damals noch eigene!) schreiben. Ich versuchte, diese Unterstellung aufzuklären: Ich schreibe nämlich gegen Gewalt in ihren vielen Formen, egal von wem, aber nicht für oder gegen jemand.

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Maschinenmenschen

Der weltberühmte deutsch-amerikanische Soziologe und Psychoanalytiker Erich Fromm (1900–1980) unterschiedet in seinem Klassiker „Anatomie der menschlichen Destruktivität“ Menschen mit biophilem Charakter, die das Lebende und dessen Wachstum fördern im Gegensatz zu den von ihm nekrophil Genannten (nicht gleich zu setzen mit nekrophilem Fetischismus), die von Unlebendigem – Instrumenten und Technik – angezogen werden.

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School Shootings

Im Nachhinein ist man immer klüger als zuvor, sagt der Volksmund. Bei dem jüngsten Schul-Massaker von Parkland / Florida waren es einige schon vorher – wie sich zeigte, als der Name des 19jährigen Massenmörders bekannt wurde.

Aber etwas Bedrohliches wissen, vielleicht sogar Zukünftiges ahnen, ist eines – dazu eine Umgangsmethode zu kennen und halbwegs beherrschen, ist etwas ganz anderes.

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Trieb oder Kalkül?

Die Sozialhelfer, die Hilfsgüter gegen Sex tauschen, der Lehrer, der für Sex bessere Noten verspricht, der Kontrollor, der – geheim, geheim – von Strafe absehen könnte wenn frau täte, was er wolle (Erfahrung einer Klientin), aber auch der Opa, der an seiner Enkelin und ihren Freundinnen herumfingert – was ist es, das sie zu Gesetzesbrechern und mehr noch, Gesundheitsschädlingen werden lässt?

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Ohne Ratio?

Sexuelle Gewalt gegen Frauen sei „keine rationale Tat“, war die Präsidentin der Richtervereinigung Sabine Matejka in der ZiB um 19.30 am 5. Februar zu hören, als sie das Regierungsvorhaben, die Strafen bei sogenannten Sexualdelikten zu erhöhen, kritisierte.

Mich bestätigt das nur wieder in meiner Kritik am mangelnden psychologischen Wissen etlicher Richter und Richterinnen, die noch immer den Mythos vom unbezwingbaren männlichen Sexualtrieb glauben.

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Gaffen

Sowohl Feuerwehr als auch Rettung klagen über Schau- und mehr noch Fotografierlustige, die ihre Einsetze behindern. Es werde überlegt, mobile Sichtschutzwände einzusetzen … aber verliert man da nicht Zeit, die besser den Verunglückten gewidmet werden sollte? Gibt es keine andere Möglichkeiten?

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Spaßgesellschaft

Spaßgesellschaft sei des Gegenteil von Kritikbewusstsein, las ich einmal in der FAZ. Daran muss ich immer denken, wenn die aus meiner Sicht inakzeptabelsten Tabubrüche als Satire verteidigt werden.

In meinem 2016 erschienen Buch „Heilkraft Humor“ (Seiten 34 ff.) habe ich im Zusammenhang mit Jan Böhmermanns „Schmähgedicht“ gegen den türkischen Präsidenten Erdogan bereits die Frage behandelt, wo die Grenze von „lustiger Übertreibung“ zur Strafrechtsverletzung liegt, die ja immer auch Menschenrechtsverletzung bedeutet. (Ich hatte mich soeben vertippt und Bühmermann geschrieben – wie das Unbewusste so spielt … ja, die Assoziation Buhmann war in meinen Gedanken auch mit dabei.)

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Elterliche Gewalt

Ob die kalifornischen Eltern, die ihre 13 Kinder einsperrten, anketteten, mit Nahrungs-, Entleerungs- und Reinigungsverweigerung misshandelten „nur“ Sadisten waren oder wahnkrank, wollte die im Fernsehen befragte Psychiaterin nicht entscheiden. Gut, dass sie live interviewt wurde – damit konnte vermieden werden, dass ihre Aussagen zu „Sagern“ gekürzt würden. Was wirklich die Motive und Anlässe waren, zeigen ja erst die Begutachtungen …  So sagte der hoch anerkannte und leider tragisch ums Leben gekommene Wiener Sozialpsychiater und Psychoanalytiker Hans Strotzka (1917–1994) einmal in einem Vortrag, „Wenn ich eine übergewichtige Frau verstehen will, muss ich sie analysieren – wenn ich ihr helfen will, schicke ich sie zu den Weight Watchers!“

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Kritisieren – aber richtig

Es ist ja normal, d. h. gesund, üblich und (außer von autoritären Personen) gerechtfertigt, dass man Kritik übt, wenn einem etwas nicht gefällt – wenn es der eigenen Weltanschauung – Religion und Parteizugehörigkeit mitgemeint – widerspricht oder gar eigene Werte verletzt. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass es immer auch gegensätzliche wie auch neutrale, also beides im Blickfeld behaltende, Positionen gibt […]

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