Aktuell: Erzwungene Gemeinsamkeit

Bevor ich mich voriges Jahr im Februar nach langem Zögern doch auf Facebook eingebracht habe (um für meine „Bürgernähe“-Forschung mehr Einblicke zu bekommen), habe ich mich natürlich über die Spielregeln erkundigt (als vom Ursprungsberuf Juristin ist mir Einhaltung von Regeln ein hoher Wert).

Ich wurde bald überrascht, dass ich laufend von mir unbekannten Personen, die mit mir befreundet sein wollten – was für mich bedeutet, dass sie wissen dürfen, was ich so treibe und umgekehrt, aber nicht mehr – aufgefordert wurde, irgendwas von ihnen zu liken – Aktivitäten, die ich überhaupt nicht kenne und über die ich mich auch gar nicht persönlich informieren könnte, falls ich das überhaupt wollte.

Besonders pikant finde ich das, wenn es LebensberaterInnen oder PsychotherapeutInnen in Ausbildung sind, die wollen, dass ich ihre Praxen like … Offensichtlich wissen die nicht einmal, dass ich die Gründerin der Berufsgruppe der Lebens- und Sozialberaterinnen war (1985! Und bis zur Gesetzwerdung 1989 mit den Politikern darum gekämpft habe … erst in der 4. Auflage des Buches von Bitzer-Gawornik „durfte“ ich die historischen Abläufe berichten. Alle FunktionärInnen sind ja erst viel später dazugestoßen, konnten das alles daher auch nicht wissen), und ebenso habe ich sogar meinen ersten Bundesorden für die Mitgestaltung an der Regelung der Psycho-Berufe (Psychologen, Psychotherapeuten, LSB) bekommen – Foto auf meiner homepage www.perner.info bei der Biographie 1992. Ich lösche solche Like-me-Anfragen immer sofort, weil ich mich nicht als „Werbeträgerin“ vereinnahmen lassen will. Selbstbestimmung ist mir auch für mich selbst ein hoher Wert – nicht nur für die Menschen, mit denen ich arbeite […]

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