Der Freiwilligkeits-Schmäh

14 Tage hat es gedauert, bis nach dem Martertod der 13jährigen Leonie „Sie hat alles freiwillig gemacht“ – das ewige Argument von Vergewaltigern aufgetaucht ist. Üblicherweise verfestigt es sich im Denken der vermutlichen Täter, sobald ihre Strafverteidiger – oder, besonders schlau konzipiert, eine gut medienvernetzte Verteidigerin – die Frage gestellt haben, ob die Penetration (an welcher Körperstelle auch immer) auf freier Willensäußerung gegründet war.

Die Falle dabei besteht darin, dass gefordert wird, dass eine Frau sich nach Leibeskräften massiv zu wehren hat, damit „erwiesen“ ist, dass keine Freiwilligkeit vorliegt. „Bewiesen“ ist damit aber noch lange nichts – denn üblicherweise gibt es bei diesem Kapitalverbrechen keine Zeugen – Anwesende, die keine Nothilfe leisten, sind Mittäter (wegen unterlassener Hilfeleistung).

In beeinträchtigtem Zustand, egal ob durch Drogen – Volksdroge Alkohol mitgemeint – oder massive Angst, sind alle Wehrkräfte verschwunden, die verbalen wie die körperlichen. In meinem neuen Buch „Mit Recht und Seele“ (ab 19. Juli bei mir bestellbar s. www.perner.info) erkläre ich aber auch die Phänomene Freezing – das leibseelische Erstarren – wie auch Dissoziation, das Auseinanderfallen von leiblichem Agieren und seelisch-geistigem Bewusstsein; das eine kennen manche Menschen, wenn sie über 40° Fieber hatten – das andere aus Schockzuständen bei massiven Unfällen […]

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