Kein „bemuttern“ mehr?

In der Auflistung der Vorschläge zum gendergerechten Schreiben für die Kärntner Amtsstuben findet sich auch: „Bemuttern – fürsorglich sein, umsorgen“ (s. „Es soll nicht mehr ,bemuttert‘ werden“, Der Standard, 16.12.2022, S. 7).

Für mich war dieser Vorschlag gestern nur ein Beispiel unter all den übereifrigen unbedachten Fleißaufgaben, sich einem „woken“ Trend anzuschließen – bei mir erlebte ich keine emotionale Reaktion. Heute schrieben mir aber Leserinnen meines gestrigen Briefes z. B. „Auch genderpeople fühlen sich als Mutter und wollen gerne als solche gesehen werden“ oder „Darf man, soll man nicht emotional sein, das ist hier die Frage?“ oder „Ich bin für Einbeziehung aller, möchte aber Mutter bleiben dürfen und mich als solche ,auch‘ identifizieren dürfen!“

Mich erinnert dies an den psychoanalytischen Begriff des „Gebärneids der Männer“ als konträres Symptom zum sogenannten „Penisneid“ von Frauen (auch nicht aller!). Ich bin meinen Feedbackgeberinnen von heute aber sehr dankbar für ihre Anmerkungen – sie geben mir Gelegenheit zur Verbreitung einer Information aus der Wissenschaftspublizistik des Jahres 1978 (!) – auf Deutsch 1985, die also längst bekannt sein sollte […]

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