Pädagogen-Übergriffe

Nun ist zu der Permanentberichterstattung über sexuelle Übergriffe eines – inzwischen toten – Sport- und Freizeitpädagogen eine Salzburger Lehrerin wegen „versuchten Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses“ ins Visier der Justiz geraten (Kurier, 03.12.2022, Seite 25). Diese Versuche – besser wohl Versuchungen – beschreibt die Zeitung als Aufforderung, der 14jährige solle sich vorstellen, sie würde ihn küssen, und habe ihm auch selbst einmal im Klassenzimmer einen Zungenkuss gegeben, und sie hätte ihm Nacktfotos von sich geschickt und auch solche von ihm verlangt. Der Bericht endet mit „Die Frau, die nicht mehr unterrichtet, entschuldigte sich für ihr Verhalten“ und das Gerichtsverfahren endete mit Diversion (d. i. ein meist finanzieller Interessenausgleich).

Mich erinnerte dies an eine Klientin aus dem vorigen Jahrhundert, die genau aus diesem Motiv zu mir in Beratung bzw. Therapie kam: Sie hatte sich in einen Schüler in ähnlichem Alter verliebt – und merkte, wie sie dabei „den Kopf verlor“. Die verheiratete Frau und Mutter hatte Zwangsgedanken, wie sie sich ihm annähern könnte und erkannte, dass ihre Selbstbeherrschung immer weniger wurde. Es war also goldrichtig, sich einer psychotherapeutischen Fachkraft – die ja unter Schweigepflicht steht – anzuvertrauen und sich „aus-zu-reden“.

„Selbst-Ausdruck“ befreit – und zwar bereits der verbale […]

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