Übertreibungen

Eigentlich wollte ich meinem letzten „Brief gegen Gewalt“ Nr. 53 (alle Briefe gegen Gewalt auf www.HaltGewalt.at), übergetitelt „Vorurteile“, zu dem tragischen Tod des 22jährigen und der häufigen Unterstellung von „Verweigerung!“ bei körperlichen Problemen durch Sportbeauftragte – aber umgekehrt deren Verweigerung von Pause, Abbruch oder ärztlicher Hilfe, den – angeblich, weil eigentlich sehr zynischen – Ärzte-Witz beifügen, in dem der eine Arzt zum anderen sagt „Der Simulant von Zimmer 4 ist gestern gestorben“, und der andere antwortet, „Na, so übertreiben hätt‘ er aber nicht müssen …“. Ich habe es dann jedoch bleiben lassen, weil es erstens unfair gewesen wäre gegenüber all der pflichtbewussten Ärzteschaft und zweitens herzlos gegenüber all denen, die um den 22jährigen Berufsschüler trauern (und als solidarische Mutter trauere ich mit).

Es scheint so, als hätten viele das rechte Maß aus den Augen verloren und schwankten zwischen Zuviel oder Zuwenig hin und her – und eine Masse von hassjohlenden Kritiker:innen nützt die Gelegenheiten zum anpöbelnden Mitschwanken, und das besonders, wenn die Zielscheibe Politiker:innen sind. Dabei diskreditieren sich ja all diejenigen selbst, wenn sie über-treiben, nämlich ihre Sündenböcke (missglückter Witz) und Sündenziegen (Gucci-Tasche) in die Wüste (des Wahlverlusts) schicken wollen […]

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